Als Influencer*in denkst du vor allem an Content, Reichweite und Community – aber spätestens wenn die ersten Kooperationen reinkommen, wird’s ernst mit den Steuern. Keine Panik! Wir zeigen dir, worauf’s ankommt.
1. Was zählt als Einnahme? Alles! 🎁
Viele denken: “Ich bekomme doch nur Produkte geschickt, kein echtes Geld.” Falsch gedacht! Das Finanzamt sieht das anders:
Diese Einnahmen sind steuerpflichtig:
- Geld: Kooperationen, Sponsorings, Produktplatzierungen
- Affiliate-Links: Jede Provision von Amazon, Awin & Co.
- Sachleistungen: Geschenkte Produkte (Kleidung, Tech, Kosmetik etc.)
- Gutscheine: Auch wenn du sie nicht einlöst
- Merchandise-Verkäufe: Eigene T-Shirts, Hoodies, Poster
- Fan-Geschenke: Wenn sie wertvoll sind (ab ca. 10€)
- Spenden & Donations: Twitch, YouTube, TikTok-Gifts
- Digitale Produkte: Presets, E-Books, Onlinekurse
- Preisgelder: Bei Challenges oder Contests
Wichtig: Der Wert von Produkten wird geschätzt (meist Verkaufspreis) und muss als Einnahme angegeben werden. Eine 200€-Jacke ist also wie 200€ Bargeld zu behandeln.
Dokumentation ist dein bester Freund 📒
Führe eine einfache Tabelle mit:
- Datum
- Was (Geld/Produkt/Dienstleistung)
- Von wem (Firma/Marke)
- Wert in Euro
- Screenshot/Beleg
Tipp: Nutze Apps wie Excel, Google Sheets oder spezialisierte Apps. Auch ein Foto vom Produktwert + Rechnung reicht als Beleg!
2. Einkommensteuer: Ab wann zahle ich? 💶
Die Basics:
- Grundfreibetrag 2025: 12.096 € (darüber wird’s steuerpflichtig)
- Deine Rolle: Als Influencerin giltst du meist als **Gewerbetreibender**
- Gewinn = Einnahmen minus Ausgaben
Was kannst du absetzen?
- Handy/Laptop (anteilig für Content-Erstellung)
- Kamera-Equipment
- Software-Abos (Adobe, Canva Pro, CapCut)
- Internet & Stromkosten (anteilig)
- Fahrtkosten zu Events
- Coworking-Space oder Home-Office-Pauschale
So läuft’s ab:
- Anlage G in der Steuererklärung ausfüllen
- EÜR (Einnahmenüberschussrechnung) erstellen: Einnahmen – Ausgaben = Gewinn
- Alles digital ans Finanzamt
Praxis-Tipp: Sammle ALLE Belege (auch digital) – vom Kamera-Kauf bis zum Ring-Light. Jeder Euro zählt!
3. Gewerbesteuer: Wann muss ich anmelden? 🏢
Gewerbeanmeldung:
Sobald du regelmäßig und mit Gewinnabsicht Content erstellst, brauchst du ein Gewerbe.
Wo? Beim örtlichen Gewerbeamt (online oder vor Ort, ca. 20-60€)
Was passiert dann?
- Du bekommst eine Steuernummer
- Das Finanzamt meldet sich automatisch
- IHK-Mitgliedschaft (oft kostenlos für Kleingewerbe)
Gewerbesteuer im Detail:
- Freibetrag: 24.500€ Gewinn pro Jahr
- Darunter? Keine Gewerbesteuer! ✅
- Darüber? Ja, aber erst ab dem Betrag über 24.500€
Beispiel:
- Gewinn: 30.000€
- Steuerpflichtiger Betrag: 30.000€ – 24.500€ = 5.500€
- Darauf wird die Gewerbesteuer berechnet (Höhe variiert je nach Gemeinde)
4. Umsatzsteuer: Die Kleinunternehmerregelung ist dein Freund 🧾
Kleinunternehmerregelung = Steuervorteil
Du bist befreit, wenn:
- Vorjahr unter 25.000€ Umsatz UND
- Aktuelles Jahr unter 100.000€ Umsatz
Vorteil:
- Keine Umsatzsteuer in Rechnungen
- Keine monatlichen Voranmeldungen
- Weniger Papierkram
Was ist der Unterschied zwischen Umsatz und Gewinn?
- Umsatz: Alle Einnahmen zusammen
- Gewinn: Umsatz minus Ausgaben
Beispiel:
- Einnahmen (Umsatz): 20.000€
- Ausgaben: 8.000€
- Gewinn: 12.000€
→ Für Kleinunternehmerregelung zählt der Umsatz (20.000€) ✅
Über der Grenze?
Dann musst du:
- Umsatzsteuer auf Rechnungen ausweisen
- Monatlich oder vierteljährlich Umsatzsteuer-Voranmeldung
- Umsatzsteuer-Jahreserklärung
So startest du richtig durch 🚀
Der smarte Workflow für Influencer:
Du machst: Belege sammeln und dokumentieren (laufend übers Jahr)
Steuerberater macht: Alle jährlichen Steuererklärungen (EÜR, Einkommensteuer, Gewerbesteuer, Umsatzsteuer)
Warum dieser Workflow perfekt ist:
- Du konzentrierst dich auf Content, nicht auf Steuerformulare
- Belege sammeln dauert nur 5 Minuten pro Woche
- Steuerberater kennt alle Tricks für maximale Steuerersparnis
- Keine Fehler in komplexen Steuererklärungen
- Jahresabschluss professionell und rechtssicher
Deine Action-Steps:
- Heute: Tabelle anlegen und alle bisherigen Einnahmen eintragen
- Diese Woche: Gewerbe anmelden (falls noch nicht geschehen)
- Ab jetzt: Jeden Deal, jedes Produkt, jeden Euro sofort dokumentieren
- Monatlich: Belege sortieren und abheften
Tools für die Dokumentation:
- Lexoffice: Speziell für Selbstständige entwickelt – Belege per Foto erfassen, automatische Kategorisierung, Rechnungen schreiben, EÜR auf Knopfdruck. Perfekt für Influencer ohne Buchhaltungs-Know-how! (Als Steuerberater bin ich bei Lexware Office registriert und helfe dir gerne beim Setup)
- Excel/Google Sheets: Kostenlos, simpel, funktioniert
- Notion: Für organisierte Creator
- Foto-Ordner: Screenshots von Kooperations-Mails + Produktfotos
Bei Fragen:
- Mein-Steuer-Coach.de kontaktieren
- Finanzamt direkt anrufen (die beißen nicht!)
💡 Exklusiv-Tipp: Als registrierter Steuerberater kann ich dir eine Einladung zu Lexware Office senden – damit kannst du die Software 12 Monate kostenlos nutzen! Perfekt, um entspannt ins erste Jahr zu starten und alle Belege professionell zu verwalten.
Fazit: Steuern sind nervig, aber machbar ✅
Ja, Steuern sind nicht sexy. Aber wenn du von Anfang an alles dokumentierst, sparst du dir später massiven Stress. Und mal ehrlich: Wer will schon Post vom Finanzamt mit Nachforderungen?
Remember: Jeder Euro, jedes Produkt, jede Kooperation – alles aufschreiben. Dann läuft’s smooth und du kannst dich auf das konzentrieren, was wirklich zählt: geilen Content! 🎬

Disclaimer: Dieser Beitrag ersetzt keine Steuerberatung. Bei komplexen Fällen immer Expertinnen hinzuziehen.*
